Vor etwa einer Woche rollte Google mit Panda 4.0 ein größeres Update aus. Betroffen waren - zumindest in den USA - auch Presseportale - auch wenn eine genauer kausaler Zusammenhang schwer nachweisbar ist. Ist ein ähnlicher Trend auch auf dem deutschen Markt zu beobachten?
In der vergangenen Woche kursierte eine Meldung, nach der einige Presseportale auf dem amerikanischen Markt teils deutliche Sichtbarkeitsverluste hinnehmen mussten. Die berechtigte Frage lautet, ob es eine ähnliche Entwicklung auch auf dem deutschen Markt gegeben hat. Eine erste Untersuchung dazu wurde auf dem Blog der Internetkapitäne veröffentlicht. Hier zeigte sich in der Summe der 50 untersuchten Portale sogar insgesamt eine leichte Zunahme der Sichtbarkeit.
Die Antwort auf die Frage, ob Panda nun generell zu einem Sichtbarkeitsverlust unter deutschen Presseportalen geführt hat, lautet: nein. In einer Stichprobe von fünf großen deutschen Presseportalen (kostenfrei oder kostenpflichtig nutzbar) zeigte sich ein uneinheitliches Bild. Zwei Anbieter konnten innerhalb des letzten halben Jahres zulegen, drei Anbieter haben verloren.
Gewinner: online-artikel.de und premiumpresse.de
Die beiden Gewinner des Tests haben vor allem nach dem Stichtag des Panda-Updates deutlich zulegen können. Für premiumpresse.de verstärkte sich der schon zuvor sichtbare Aufwärtstrend. online-artikel.de musste im Vorfeld Verluste hinnehmen, konnte sich aber nach dem Update über das vorherige Niveau steigern.
Verlierer schon länger mit Abwärtstrend
Die drei Verlierer im Test, presseportal.de, pressebox.de und openpr.de, verzeichnen schon seit mehreren Wochen durchschnittliche Rückgänge der Sichtbarkeit. Interessanterweise gab es für openpr.de am Tag des Updates einen kleinen Ausschlag nach oben, dem aber ein erneuter Verlust folgte.
Kein allgemeiner Trend
Insgesamt zeigt sich kein einheitliches Bild. Selbst bei der kleinen Stichprobe halten sich Gewinner und Verlierer ungefähr die Waage. Es scheint also keineswegs so zu sein, dass eine ganze Branche durch Panda 4.0 abgestraft werden sollte. Möglicherweise kommt das Update aber auch erst mit Verzögerung in Deutschland an. Man wird die Entwicklung beobachten müssen. Eine vorläufige Liste von Gewinnern und Verlierern in Deutschland zeigt ebenfalls kein einheitliches Bild. So verlieren vor allem Aggregatoren mit wenig eigenen Inhalten sowie SERPs in SERP, also Seiten, die auf eigenen, internen Suchen basieren.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass die gezeigten Verläufe nicht oder nur teilweise mit dem Panda-Update in Verbindung stehen. Aufgrund der großen Zahl an Einflussfaktoren, die sich auf das Ranking von Webseiten auswirken können, ist die Bestimmung einer Kausalität meist nicht machbar.
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