Das Google Pigeon-Update hat eine ganze Reihe von Änderungen für lokale Suchanfragen mit sich gebracht. Zu den wichtigsten dieser Änderungen gehören die stärkere Gewichtung von Web-Rankingfaktoren und der engere geographische Suchradius. Diese Änderungen können aber dazu führen, dass gerade Marken benachteiligt werden.
Im Hinblick auf das Ranking von Marken bei lokalen Suchanfragen hat das Pigeon-Update unterschiedliche Effekte. Wie bereits vor einigen Tagen berichtet, zeigte eine Studie, dass gerade starke Domains von Pigeon profitieren konnten. Doch das gilt nicht generell, denn auch gegenteilige Effekte lassen sich beobachten. Diese basieren auf einer ausgeweiteten Interpretation von Brand-Suchen und auf dem engeren lokalen Fokus. Darunter können Marken in der Suche leiden
Übersteuerung der Markenerkennung
Anscheinend kommt es durch Pigeon bei der Gewichtung von Marken in der Suche zu einer Übersteuerung: Zu viele Suchanfragen werden als markenbezogen interpretiert. Die Folge davon ist, dass auch Spam-Suchergebnisse mit Exact-Match-Domains auf den vorderen Plätzen landen und die Treffer der Marken nach hinten verdrängen. So kann es sein, dass ein Unternehmen mit der Domain "dienstleistung-ort-xy-finden.de" vor einer seriösen Seite gerankt wird. Ein schönes Beispiel dafür liefert der Beitrag auf Search Engine Land.
Der Laden an der Ecke profitiert
Dazu kommt noch ein weiterer Effekt: Die stärkere Gewichtung von Ergebnissen aus nächster Nähe. Pigeon hat den Radius für die Bestimmung lokaler Suchergebnisse verkleinert. Alle Treffer, die mehr als 30 bis 40 Kilometer vom Ort des Suchenden entfernt sind, haben durch Pigeon gegenüber näher gelegenen Anbietern starke Verluste erlitten. Dadurch profitieren die Anbieter, die sich im selben Stadtteil befinden - größere Ketten mit Standorten im Zenrum oder in Gewerbegebieten verlieren dagegen.
Zusammengefasst ergeben sich also folgende Nachteile für die Brands: Die Übergewichtung von Marken in der Suche und die höhere Bedeutung von Anbietern in der Nähe bevorzugen Spamseiten mit Exact-Match-Domains und lokale Anbieter - Brands haben oft das Nachsehen.
Gegenmaßnahmen
Wer um die genannten Effekte weiß, kann entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen:
- Anpassung des Titels auf der Google My Business-Seite. Hier sollte auf jeden Fall durch Nennung der Stadt und ggf. des Stadtteils ein Ortsbezug hergestellt werden
- Anpassen der Meta-Daten und der Inhalte der Landing Pages, die für lokale Suchanfragen ranken sollen
- Gezielter Linkaufbau für die lokal bedeutenden Landing Pages, um zu gewährleisten, dass diese und keine anderen Unterseiten für lokale Suchanfragen als erstes gelistet sind
Fazit: Pigeon war bestimmt nicht das Ende
Der aktuelle Zustand von Googles lokalem Algorithmus wirkt noch nicht ausgereift. Die gezeigten Effekte legen die Vermutung nahe, dass Google in nächster Zeit beim Ausspielen lokaler Suchergebnisse noch nachbessern wird. Dabei wird es darauf ankommen, die Balance zwischen klassischen Rankingfaktoren aus der Websuche, Markensignalen und lokalen Faktoren zu finden.
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