SEO im Jahr 2025 bedeutet vor allem, eine starke Marke, Vertrauen und Unique Content aufzubauen. Was so einfach klingt, erfordert vor allem Arbeit, Ausdauer und Kreativität.
SEO hat sich verändert. Anders als früher ist es mit dem Beachten von Best Practices und dem Erstellen von relevanten Inhalten alleine nicht mehr getan. Es geht um mehr: um Abgrenzung, Alleinstellungsmerkmale und Originalität, verbunden mit einer starken Marke und mit Vertrauen.
Das gilt insbesondere für Google SEO. Dabei ist zu erwarten, dass die bisher weitgehend unangefochtene Stellung von Google im Bereich der Suchmaschinen im Lauf dieses Jahres unter Druck geraten wird. KI-Suchen dürften an Bedeutung gewinnen und Google Marktanteile streitig machen. Entsprechend wichtiger wird es, in der SEO auch andere Plattformen im Auge zu behalten.
Sie benötigen SEO-Beratung für Ihre Website?
Unique Content
Relevante Inhalte sind gut, aber wenn es zu einem Thema bereits viel Content im Web gibt, der zudem unter Berücksichtigung von SEO Best Practices erstellt wurde, dann haben es neue Inhalte schwer, auf die vorderen Plätze von Google zu gelangen.
Ein Beispiel: War es bisher mit gut recherchierten und hochwertigen Glossartexten möglich, gute Rankings für generische Keywords zu erzielen, ist dies inzwischen deutlich schwieriger geworden. Wer zu einem Thema mit neuem Content in Google erfolgreich sein möchte, muss sich heute noch mehr anstrengen (wenn es sich nicht gerade um eine große Website mit einer starken Marke oder um Reddit handelt).
Möglichkeiten, Unique Content zu schaffen, gibt es viele: Sei es durch eigene Zahlen, Daten oder Fakten, durch eigene Erfahrungen, das Einbringen der persönlichen Meinung oder durch markenspezifische Besonderheiten. Auch eine besondere User Experience - zum Beispiel durch eine hilfreiche Visualisierung - kann Unique Content erzeugen.
Passend dazu hatte John Müller in diesem Jahr erklärt, Unique Content entstehe nicht nur durch eine neue Zusammenstellung von Wörtern. Unique Content bedeute viel Arbeit und brauche Zeit.
Branding und Markenbildung
Ohne eine starke Marke ist SEO in wettbewerbsintensiven Umfeldern inzwischen sehr schwierig geworden - zumindest, wenn es um nachhaltigen und dauerhaften Erfolg geht. Die Marke ist für Google deshalb so wichtig, weil sie sich weitaus schwieriger manipulieren lässt als andere Faktoren wie zum Beispiel Backlinks.
Google kann die Bedeutung einer Marke anhand verschiedener Kriterien bewerten. Dazu gehören auch markenbezogene Suchanfragen. Wenn die Nutzerinnen und Nutzer häufig nach einer Marke in Verbindung mit bestimmten Keywords suchen, dann sagt das etwas über die Bekanntheit und die Beliebtheit einer Marke aus - wie etwa die Suchanfrage "Laufschuhe Adidas" zeigt.
Eine kleine Studie ergab jüngst, dass Google Marken bevorzugt, die wenig organischen non-branded Traffic haben. Insbesondere die Kombination aus einer hohen Domain Authority (Zeichen für starke Backlinks) und wenig markenbezogenen Suchanfragen kann problematisch sein. Möglich, dass Google daraus schließt, hier sei manipuliert worden.
Das bedeutet: 2025 wird es für den Erfolg in der Suche noch wichtiger, eine Marke aufzubauen, anhand derer man sich von den Mitbewerbern unterscheidet. Präsenz in der Suche alleine ist dafür nicht ausreichend. Es sollten möglichst viele Kanäle bespielt werden. Dazu gehören neben den sozialen Medien auch YouTube, Podcasts, Foren und Offline-Publikationen.
Nicht zu vergessen: das gute alte EEAT - ein Begriff von Google, der für "Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness" steht, also für Erfahrungen, fachliches Wissen, Autorität und Vertrauenswürdigkeit. Und auch wenn es keinen "EEAT Score" gibt, so kann man doch einiges unternehmen, um den Kriterien von Google zu entsprechen. Dabei ist es ratsam, sich an der von Google selbst dazu veröffentlichten Checkliste zu orientieren. Diese enthält Fragen zum Selbsttest wie zum Beispiel: "Wurden die Inhalte von einem Experten oder einem Enthusiasten erstellt, der sich mit dem Thema gut auskennt?"
Bestätigte Google Rankingfaktoren
Was ebenfalls ratsam ist: sich an Rankingfaktoren zu orientieren, die Google mit großer Wahrscheinlichkeit anwendet oder zumindest angewandt hat. Es gibt eine Reihe solcher Rankingfaktoren, die im Zusammenhang mit einem sogenannten Google Exploit bekannt geworden sind:
Site Quality Score: Dieser steht in enger Verbindung mit der Marke (siehe oben). Dabei ermittelt Google zum Beispiel, wie viele Suchanfragen im Zusammenhang mit einer Marke gestellt werden. Auch die Klicks auf Ergebnisse einer Website, die nicht an Position 1 ranken, werden dazu ermittelt. Hier ist die Annahme, dass eine bekannte und vertrauenswürdige Marke auch dann Klicks erhält, wenn sie nicht auf der ersten Position gelistet ist.
Klickwahrscheinlichkeit: Anders als die Klickrate (CTR), die sich einfach manipulieren lässt, verwendet Google sehr wahrscheinlich die Klickwahrscheinlichkeit auf Suchergebnisse als Rankingfaktor. Die Klickwahrscheinlichkeit lässt sich zum Beispiel durch ansprechende Formulierungen für Titel und Meta Description positiv beeinflussen.
Consent Score: Für bestimmte Themen prüft Google, ob Inhalte dem allgemeinen Konsens entsprechen - zum Beispiel bei der Frage, ob die Erde eine Scheibe oder eine Kugel ist. Inhalte, die dem allgemeinen Konses entsprechen, erhalten Vorteile. Hier dürften vor allem sensible "YMYL"-Themen profitieren, also Themen mit existentieller Bedeutung ("YMYL" steht für "Your Money, Your Life").
Foren und nutzergenerierte Inhalte
Ungebrochen ist der Erfolg von Foren wie Reddit oder Quora in den Suchergebnissen von Google. Auch Inhalte aus LinkedIn Pulse werden von Google gerne genommen, auch dann, wenn die Qualität der Inhalte fraglich ist. Die Inanspruchnahme solcher Plattformen kann also zumindest kurzfristig als Hebel für mehr Sichtbarkeit genutzt werden. Aber Vorsicht: Es ist unklar, wie lange das noch so sein wird. Google kann hier recht schnell die Hebel umlegen und andere Inhalte bevorzugen. Für diejenigen, welche die Potentiale von Reddit nutzen wollen, gibt es jetzt mit Reddit Pro Trends ein neues Tool, das anzeigt, welche Themen und Keywords gerade im Trend sind und in welchen Communities und Threads bestimmte Keywords verwendet werden.
Google Konkurrenz beachten: KI-Suchen auf dem Vormarsch
Neue Suchmöglichkeiten wie ChatGPT Search oder Perplexity werden Google in diesem Jahr vermutlich Marktanteile abnehmen. Für Websitebetreiber und Publisher bieten diese Plattformen die Chance auf neue Traffic-Quellen - wenn sie sich entsprechend aufstellen. Einige Dinge sind je nach Plattform zu beachten. So empfiehlt sich zum Beispiel für ChatGPT die Optimierung für Bing, denn zumindest ein Teil der Suchergebnisse der KI-Suche stammen von dort. Weil viele KI-Tools noch kein JavaScript ausführen, sollte darauf geachtet werden, dass die wichtigsten Inhalte einer Website auch ohne JavaScript verfügbar sind.
SEO-Newsletter bestellen