Das Ranking mobiler Seiten wird auch in Zukunft stark von Faktoren abhänging sein, die sich auf die Desktop-Version einer Webseite beziehen. Allerdings könnte es demnächst einige Änderungen geben, die der mobilen Variante mehr Gewicht geben.
Vor wenigen Tagen hatte Google bekannt gegeben, dass ab dem 21. April so genannte "mobile-friendly" Seiten im Ranking der mobilen Websuche bevorzugt werden. Was viele allerdings nicht wissen: Das Ranking mobiler Webseiten wird stark von Faktoren beeinflusst, die sich auf die Desktop-Version beziehen.
Als Beispiele sind der Panda- oder Penguin-Algorithmus zu sehen. Vor allem bei Penguin leuchtet das noch ein, denn die Backlinkstruktur abstrahiert weitgehend vom Kontext und ist oft für alle Versionen einer Webseite ähnlich. Bei Panda sieht das schon ein wenig anders aus, denn dieser Algorithmus bezieht die Inhalte einer Webseite ein. Die Inhalte können sich bei Desktop- und Mobilseiten unterscheiden, weshalb auch eine getrennte Bewertung dieser Seiten durch Panda sinnvoll erscheint.
Seitengeschwindigkeit und Seitenaufbau als Kandidaten
Noch deutlicher wird eine notwendige Unterscheidung allerdings bei Faktoren wie der Seitengeschwindigkeit, denn hier kann es gravierende Abweichungungen zwischen Mobile und Desktop geben. Derzeit ist es allerdings noch so, dass sogar in diesem Bereich die Desktop-Leistung entscheidend für das Ranking beider Varianten ist. Das erklärt John Mueller von Google in einem Webmaster Hangout-Video vom 21. November 2014.
Das könnte sich demnächst ändern. Googles Webmaster Trend-Analyst Gary Illyes machte auf der SMX West Andeutungen, dass einige Ranking Faktoren zukünftig in mobile und Desktop-Signale aufgeteilt werden könnten. Als Kandidaten bieten sich die Seitengeschwindigkeit und auch der Aufbau der Seite an. So bewertet beispielsweise der Page-Layout-Algorithmus, wie viele Anzeigen im oberen Seitenbereich platziert sind. Diese Faktoren sind auf mobilen Seiten oft anders als auf der Desktop-Version.
Desktop- und mobile Seiten nähern sich an
Zu beachten ist dabei auch der Trend, für alle Geräte nur noch eine Webseite auszuspielen, die je nach Gerät unterschiedlich dargestellt wird. Beim so genannten Responsive Design kann es also durchaus vorkommen, dass dieselben Inhalte und Elemente geladen und lediglich in einer anderen Anordnung erscheinen. Die Zeiten von komplett unterschiedlichen Webseiten für mobil und Desktop dagegen neigen sich dem Ende entgegen. Das wiederum nimmt ein wenig den Druck hin zu einer einer klaren Trennung der Rankingfaktoren.
Bleibt abzuwarten, ob Google zum 21. April zusammen mit dem Mobile-Friendly-Algorithmus die Umstellung auf mehr mobile Ranking-Faktoren durchführen wird. Es würde sich anbieten.
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