Cortana, Siri, Google Now und Alexa bekommen schwergewichtige Konkurrrenz: Facebook will seinen eigenen digitalen Assistenten auf den Markt bringen. Der Name für das Produkt, das in den Facebook Messenger integriert wird, lautet schlicht "M".
Der Wettlauf der Unternehmen um den besten digitalen Assistenten gewinnt an Dynamik, denn nun wirft auch Facebook seinen Hut in den Ring. Das Produkt aus dem Zuckerberg-Unternehmen trägt den Namen "M". Facebooks digitaler Assistent wird in den Facebook Messenger integriert und funktioniert wie die vergleichbaren Produkte von Microsoft, Apple, Google und Amazon mit Hilfe künstlicher Intelligenz.
David Marcus, bei Facebook Vice President für die Messagning-Produkte, erklärt den Funktionsumfang von M wie folgt:
M ist ein digitaler Assistent, der Informationen finden und Aufgaben für Sie durchführen kann. M funktioniert mit Hilfe künstlicher Intelligenz, die von Menschen überwacht und kontrolliert wird.[...]
So kann M beispielsweise Online-Bestellungen aufgeben, Geschenke an Kontakte schicken lassen oder Buchungen in Restaurants vornehmen.
M als Einstiegspunkt für die mobile Internetnutzung
Facebooks Ziel ist es, M zum Einstiegspunkt mobiler Internet-Nutzer zu machen. Damit soll die Notwendigkeit entfallen, je nach Aufgabe zuerst verschiedene Apps zu öffnen oder eine Suche auf Google oder einer anderen Suchmaschine durchführen zu müssen. Statt Twitter, Google Maps oder Yelp zu öffnen, erhält man von M alle benötigten Informationen und Dienstleistungen aus einer Hand.
Für etablierte Unternehmen wie Google stellt dieses Szenario durchaus eine Bedrohung dar. Wenn sich die Nutzergewohnheiten ändern, können auch heute noch etablierte Produkte und Dienste wie Suchmaschinen an Reichweite einbüßen.
M nutzt noch keine gesammelten Daten
Interessanterweise ist es nach einem Bericht des Magazins Wired so, dass M derzeit für die Durchführung von Aufgaben noch nicht auf Daten zugreift, die Facebook von seinen Mitgliedern sammelt. Stattdessen stellt M Fragen, deren Antworten dann für die weiteren Schritte verwendet werden.
Großes wirtschaftliches Potential
Aus wirtschaftlicher Sicht bietet M für Facebook ein enormes Potential. Allein die Kooperation mit Partnerunternehmen, die von M für die Vervollständigung von Aufgaben ausgewählt werden, kann viel Geld in die Kassen des Unternehmens spülen. Bei derzeit mehr als 700 Millionen Nutzern des Facebook-Messengers stehen die Chancen für eine erfolgreiche Einführung von M nicht schlecht.
Welche Kriterien für die Auswahl der Partnerunternehmen eine Rolle spielen und vor allem, nach welchen Gesichtspunkten M vorgehen wird, um den passenden Diemstleister zu finden, ist noch nicht klar. Die Vorlieben und das vergangene Verhalten des Nutzers sollen dabei jedoch eine wichtige Rolle spielen.
Derzeit befindet sich M noch in einer Testphase mit mehreren hundert Nutzern. Bei derzeit mehr als 700 Millionen Nutzern des Facebook-Messengers stehen die Chancen für eine erfolgreiche Einführung von M nicht schlecht.