Google wurde in Russland von der dortigen Wettbewerbsbehörde für schuldig erklärt, es habe seine dominierende Marktposition ausgenutzt. Dem Schuldspruch ging eine Beschwerde des Konkurrenten Yandex voraus, der derzeit noch größten Suchmaschine in Russland. Yandex hat jedoch mit der steigenden Verbreitung von Android-Smartphones zu kämpfen, auf denen Google als Suchmaschine voreingestellt ist.
Nicht nur in der EU, sondern auch in Russland droht Google Ungemach - wenngleich sich die Vorwrüfe in den einzelnen Territorien im Detail unterscheiden. Während es in die EU vor allem um die Platzierung von Googles eigenen Produkten in den Suchergebnissen und den damit verbundenen, vermeintlichen Nachteilen für Wettbewerber geht, stellt in Russland Googles Ausstattung des Betriebssystems Android mit eigenen Apps und insbesondere mit der eigenen, voreingestellten Suche den Stein des Anstoßes dar.
Konkurrent Yandex, derzeit noch die Nummer eins auf dem russischen Suchemarkt, hatte sich zuvor beschwert. Das Unternehmen hat mehr und mehr mit der steigenden Verbreitung von Android-Smartphones zu kämpfen, auf denen die Google-Suche vorinstalliert ist. Entsprechend positiv fasst Yandex auch den Schuldspruch für Google auf, wie das Wall Strett Journal schreibt. Das Unternehmen teilt mit, man
"begrüße die positive Entscheidung der FAS [Federal Antimonopoly Service, Red.], welche diesen kopmlizierten Fall erkannt und nach der Prüfung der Beweise Googles Verstöße bestätigt hat."
Google hat nun mehrere Möglichkeiten: Erstens wäre es möglich, zu anderen Vereinbarungen mit den örtlichen Telekommunikationsanbietern zu kommen, um die Bedenken der russischen Behörden auszuräumen. Google könnte jedoch auch die drohende Strafe akzeptieren, wobei ein mögliches Strafmaß noch nicht feststeht.
Google selbst wollte sich zum Vorgang noch nicht äußern. Erst wolle man sich die Details des Schuldspruchs ansehen, die in etwa zwei Wochen zu erwarten sind.
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