Der Aufruf von bezahlpflichtigen Artikeln im Wall Street Journal funktioniert nicht mehr. Das Magazin testet derzeit, ob sich auf diese Weise mehr Bezahlkunden gewinnen lassen. Mit einem Trick kann man die Inhalte jedoch weiterhin kostenlos abrufen.
Grundsätzlich sind die meisten Online-Inhalte des Wall Street Journals (WSJ) kostenpflichtig und verbergen sich hinter einer Paywall. Nur bezahlende Kunden können alle Artikel in voller Länge lesen. Allerdings gab es bisher einen einfachen Trick, die Paywall zu umgehen: Dazu musste man einfach die Schlagzeile eines Artikels kopieren und in Google News danach suchen. Der Klick aus Google News führte dann auf eine entsperrte Version des Artikels.
Der Grund dafür ist die First Click Free-Politik von Google News: Diese schreibt den Publishern vor, dass der erste aus Google News heraus aufgerufene Artikel frei verfügbar sein muss, und zwar für mindestes drei Artikel pro Tag.
Das funktioniert jetzt nicht mehr. Das WSJ testet die Auswirkungen einer verschärften Paywall-Politik. Grundsätzlich müssen Publisher abwägen: Auf der einen Seite soll mit den Inhalten Geld verdient werden, auf der anderen Seite ist die Präsenz der Inhalte in Google News wichtig, um wahrgenommen zu werden. Allerdings gibt es auch für Publisher, die eine Paywall verwenden, Möglichkeiten, in Google News sichtbar zu sein: Google kann die bezahlpflichtigen Inhalte mit einem Hinweis kennzeichnen, oder die frei verfügbaren Inhalte können per robots.txt-Datei deklariert werden.
Mit einem Trick lassen sich die bezahlpflichtigen Inhalte aus WSJ jedoch auch weiterhin kostenfrei abrufen: Dazu muss man einfach in Google Chrome ein Inkognito-Fenster öffnen und dort nach der gewünschten Schlagzeile in Google News suchen. Per Klick auf eines der Ergebnisse gelangt man dann auf den freigeschalteten Artikel.
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