Google verdient nach wie vor das meiste Geld mit Anzeigen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Mehrheit der Nutzer die Anzeigen nicht als solche erkennt. Deren Anteil hat sich nach den jüngsten Anpassungen sogar noch erhöht.
Laut einer Studie vom Beginn dieses Jahres (PDF) lag der Anteil der Nutzer in Großbritannien, die Google-Anzeigen nicht als solche erkannten, schon bei mehr als 50 Prozent. Diese Nutzer konnten also nicht unterscheiden, welche Links auf der Google-Ergebnisseite organisch, also aufgrund von Relevanzberechnungen erstellt, und welche aufgrund von Bezahlung platziert wurden.
Für Google ist das nicht das Schlechteste, lebt das Unternehmen doch vor allem vom Umsatz, der durch solche Anzeigen generiert wird. Das wird auch der Grund für einige Umstellungen in der letzten Zeit gewesen sein.
Google hat sowohl an der Platzierung als auch am Layout der Anzeigen gearbeitet. So entfiel beispielsweise die Platzierung von Anzeigen am rechten Rand. Anzeigen in diesem Bereich waren als solche deutlich zu erkennen, was zu einer geringeren Klickrate und somit zu niedrigeren Geboten für diese Platzierung geführt haben dürfte.
Eine weitere Änderung, die in diesem Jahr stattgefunden hat, betrifft die Kennzeichnung der Anzeigen: Das Label "Anzeige", das vormals gelb war, erscheint jetzt in Grün. Diese Farbe passt besser zu anderen Elementen auf der Ergebnisseite wie beispielsweise der URLs in den Snippets, so dass die Unterschiede zwischen Anzeigen und organischen Suchergebnissen weiter verschwimmen.
Die Maßnahmen scheinen erfolgreich gewesen zu sein, denn eine Wiederholung der oben genannten Studie ergab, dass inzwischen fast 55 Prozent der Nutzer Anzeigen nicht mehr von den übrigen Ergebnissen unterscheiden können. Das entspricht einem Anstieg von ungefähr vier Prozentpunkten. Dazu kommen die Nutzer, die Anzeigen zwar als solche erkennen, aber dennoch klicken - immerhin mehr als acht Prozent.
Die Anpassung des Anzeigenlayouts und ihrer Platzierung ist für Google ein wichtiges Instrument zur Umsatzerhöhung. Wie sich die Anzeigen in den letzten neun Jahren entwickelt haben, zeigt die folgende Grafik:
Man erkennt deutlich den Trend zur Angleichung der Anzeigen an die organischen Suchergebnisse. Die anfängliche farbliche Hinterlegung wurde zunächst abgeschwächt, bis sie gänzlich entfiel.
Es bleibt abzuwarten, welche Änderungen sich Google zukünftig überlegen wird, um die Klickrate und die Klickanzahl für die bezahlten Suchergebnisse zu erhöhen.
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