Das als dmoz bekannte Open Directory Project wird abgeschaltet. Lange Zeit galt das Verzeichnis als eine der besten Adressen für die Recherche von Webseiten. Ein Eintrag wurde außerdem vorübergehend als wichtiger Rankingfaktor bei Google angesehen.
Dmoz wird abgeschaltet. Auf der Webseite des Verzeichnisses ist die Ankündigung zu lesen, dass der Dienst zum 14. März eingestellt wird.
Dmoz ging im Juni 1998 online, damals noch unter dem Namen Gnuhoo, der später in Newhoo geändert wurde. Nach dem Kauf von Newhoo durch Netscape wurde das Verzeichnis zum Open Directory Project. Später erwarb AOL den Dienst. Der Name dmoz leitet sich aus der Domain directory.mozilla.org ab.
Lange Zeit galt dmoz als eines der wichtigsten und bestgepflegten Verzeichnisse im Web. Dazu kam ein weiterer Umstand, der dmoz sehr populär machte: Die Anerkennung durch Google. Das lag vor allem an der Aufnahmepolitik von dmoz: Nicht jede Webseite wurde aufgenommen. Über die Einträge wachten Redakteure, wobei es für verschiedene Kategorien unterschiedliche Verantwortliche gab. Wenn eine Webseite schließlich ihren Weg in das Verzeichnis gefunden hatte, wurde dies von Google als ein Qualitätssignal angesehen. Entsprechend begehrt waren dmoz-Einträge.
In der letzten Zeit hatte sich dies jedoch geändert. Das Bestehen eines dmoz-Eintrags spielte für die Rankings in Google aller Wahrscheinlichkeit keine Rolle mehr. Dennoch hat Google immer wieder Informationen aus dem Verzeichnis für die Darstellung von Suchergebnissen genutzt, was das folgende Beispiel aus dem Jahr 2014 zeigt:
Dmoz ist eines der letzten großen Verzeichnisse, die den Dienst einstellen. Zuletzt war unter anderem das Yahoo Directory abgeschaltet worden. Die Zeit der von Menschen gepflegten Webverzeichnisse scheint also vorüber. Ausnahmen können jedoch in speziellen Nischen und für spezielle Themen bestehen.