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QualitätsprüferEtwa zwei Monate nach dem letzten größeren Update hat Google wieder eine neue Version der Qualitätsrichtlinien veröffentlicht. Dieses Mal richten sich die Änderungen vor allem auf nicht englischsprachige Suchen und Seiten.

Das letzte Update seiner Richtlinien für Qualitätsprüfer hatte Google Ende Mai vorgenommen. In den Richtlinien finden die von Google beauftragten Qualitätsprüfer Hinweise und Vorgaben dazu, was bei der Bewertung der Suchergebnisse zu beachten ist.

Dieses Mal beziehen sich die Änderungen an den Qualitätsrichtlinen (PDF) vor allem auf nicht englischsprachige Seiten und Suchergebnisse. Außerdem gibt es kleinere Anpassungen in Bezug auf pornographische Werbung auf ansonsten nicht pornographischen Webseiten und zu Inhalten im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien.

 

Bewertung nicht englischsprachiger Ergebnisse

Die meisten und umfangreichsten Änderungen gab es im Bereich, der sich mit der Bewertung von nicht englischsprachigen Ergebnissen und solchen Ergebnissen befasst, die teilweise in englischer Sprache vorliegen.

Zunächst einmal wurde eine Bewertungsvorgabe umformuliert. Hieß es zuvor, dass eine fremdsprachige Seite nicht als "Erwartungen nicht erfüllt" gewertet werden darf, wenn eine Suchanfrage eindeutig auf fremdsprachige Ergebnisse ausgerichtet ist, so gilt dies jetzt auch, wenn "die meisten Nutzer fremdsprachige Ergebnisse erwarten würden".

Wörtlich heißt es:

"If the query clearly indicates that most users would expect or want a foreign language result, then the Needs Met rating of the foreign language page should not be FailsM"

Ergänzt wurden die Vorgaben in einem weiteren Abschnitt zum Thema fremdsprachige Ergebnisse und unerwartete englischsprachige Treffer. Jetzt heißt es, die Bewertung könne schwieriger sein, wenn die Suchanfrage englische Namen, Wörter etc. enthält oder wenn es unklar ist, ob englischsprachige Ergebnisse für eine Suchanfrage ausreichend seien.

Google gibt den Qualitätsprüfern für nicht englischsprachige Ergebnisse außerdem den Rat, dass jede Region besondere Eigenschaften bezüglich der Sprache, der Sprachvarianten und der Dialekte habe. Dazu kämen unterschiedliche Schreibverfahren. Sofern für eine Region keine Beispiele in den Qualitätsrichtlinien enthalten seien, sollten die Prüfer die Perspektive der dortigen Nutzer einnehmen, wenn sie die Ergebnisse bewerten.

Im Google-Dokument lautet der neu hinzugekommene Absatz:

"Important: Please keep in mind that every locale will have unique considerations regarding the number and variety of  languages (such as official languages, regional languages, local dialects, etc.), writing systems, and keyboard input languages commonly in use. While this guideline may not include examples for your locale, it is important that you represent users in your task location and culture in order to interpret the query and rate results. When in doubt, please assume that users would prefer results in the task language unless the query clearly indicates otherwise."

Google weist jetzt außerdem darauf hin, dass bestimmte Nutzer wie zum Beispiel Hindi sprechende Inder aufgrund fehlender entsprechender Sprachkenntnisse wohl eher nichts mit englischsprachigen Ergebnissen anfangen könnten. Daher sollte man in diesen Fällen solche Ergebnisse mit "entspricht nicht den Erwartungen" kennzeichnen.

Im Dokument heißt es dazu:

"The section includes some examples using Hindi (IN) and Korean (KR) as the locales. In both cases, we cannot assume that users in these locales—i.e., Hindi-speaking users in India, or Korean-speaking users in Korea—are able to read English. Unless most users in the locale would be satisfied by English results for the query, we will consider them unhelpful or even useless ( FailsM ).The section includes some examples using Hindi (IN) and Korean (KR) as the locales. In both cases, we cannot assume that users in these locales—i.e., Hindi-speaking users in India, or Korean-speaking users in Korea—are able to read English. Unless most users in the locale would be satisfied by English results for the query, we will consider them unhelpful or even useless ( FailsM )."

Google weist aber ausdrücklich darauf hin, dass in bestimmten Fällen auch für nicht englischsprachige Suchanfragen Ergebnisse auf Englisch in Ordnung sein können. Das betreffe zum Beispiel Suchanfragen nach global operierenden Unternehmen oder technische Suchanfragen wie solche nach Ersatzteilisten oder chemischen Formeln, die oftmals nur auf Englisch vorliegen.

Der betreffende Absatz im Dokument lautet:

"On the other hand, there may be queries where the needs of most users would actually be satisfied by English language results, even if the query itself is typed in the task language. For example, for queries about global businesses and organizations, users may expect or want to visit the English language version of the business/organization’s official website in some locales. Similarly, for queries seeking technical information such as manufacturer part numbers, product specs, scientific or chemical formulas, etc., the answer to the query may be typically expressed in the English language in some locales.

For these queries, users may expect or want to see English results in order to satisfy their need. Please use your judgment and knowledge of your locale to determine the appropriate rating."

 

Verschwörungstheorien

Im Kampf gegen Fake News hat Google jetzt auch Webseiten ins Visier genommen, auf denen Verschwörungstheorien als Wahrheit oder als Fakten dargestellt werden. Dementsprechend wurde eine Ergänzung in den Qualitätsrichtlinien vorgenommen.

Seiten, die der Irreführung dienen und nicht fundierte Verschwörungstheorien verbreiten, sollen mit der niedrigsten Qualitätsstufe belegt werden. Dazu wurde diese Zeile hinzugefügt:

Lowest: Deceptive page purpose – unsubstantiated conspiracy theories.

Diese sollen die Bewertung "Lowest quality MC: demonstrably inaccurate content" erhalten.

 

Pornographische Werbung

Der Abschnitt, der sich auf pornographische Werbung auf ansonsten nicht pornographischen Seiten bezog, wurde entfernt.

Eine Vermutung ist, dass die Auswahl der auf einer Webseite dargestellten Anzeigen oftmals nicht von der Seite selbst, sonder von externen Faktoren beeinflusst wird. So können zum Beispiel früher besuchte Seiten des Nutzers eine Rolle spielen (Stichwort "Retargeting"). Auch das eingebundene Werbenetzwerk könnte ohne das Wissen oder ohne den Willen des Seiteninhabers diese Anzeigen ausspielen.

Der entfallene Absatz lautete:

"Sometimes, the MC of a landing page is helpful for the query, but the page happens to display porn ads or porn links outside the MC, which can be very distracting and potentially provide a poor user experience. The query and the helpfulness of the MC have to be balanced with the user experience of the page. Use your judgment and represent users in your locale."

 

Was bedeuten die Änderungen für die Webseitenbetreiber?

Direkte Auswirkungen auf die Suchergebnisse wird es durch die Änderungen nicht geben. Die von den Qualitätsprüfern erstellten Ergebnisse werden nicht zum Auf- oder Abwerten einzelner Ergebnisse genutzt, sondern gehen in die Verbesserung der Suchalgorithmen ein.

Die aktuellen Änderungen deuten auf eine Stärkung nicht englischsprachiger Ergebnisse hin, die stärker in den Fokus der Prüfung gerückt sind. Vor allem Nutzer in Regionen ohne verbreitete Englischkenntnisse könnten mittelfristig davon profitieren, weil dort englischsprachige Ergebnisse vermehrt negativ gewertet werden.

Deutsche Nutzer wird diese Änderung dagegen wohl eher nicht berühren, weil Google hier von bestehenden Englischkenntnissen ausgehen dürfte.

Für Webseitenbetreiber, die Anzeigen aus Werbenetzwerken eingebunden haben, könnte sich etwas mehr Sicherheit ergeben, weil eine negative Bewertung aufgrund pornographischer Anzeigen jetzt nicht mehr zwangsläufig erfolgt.

Webseiten mit Fake News und Verschwörungstheorien dürften es dagegen zukünftig schwerer haben, gute Rankings zu erzielen.

 

Eine sehr schöne Zusammenfassung der wichtigsten Änderungen an dne Qualitätsrichtlinien ist übrigens auf der Website von Jennifer Slegg zu finden (auf Englisch).

 

Titelbild © The Last Word - Fotolia.com

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

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