Google empfiehlt, Artikel am besten auf der eigenen Webseite zu veröffentlichen. Im konkreten Fall geht es um die Frage, welche Vorteile mit der Nutzung einer bestimmten Content-Plattform verbunden sind. Daraus lässt sich eine grundsätzliche Diskussion über den Nutzen solcher News- und Content-Aaggregatoren ableiten.
Gary Illyes von Google kritisierte in einem Tweet einen Artikel, in dem die Content-Plattform Medium für das Veröffentlichen von Artikeln empfohlen wird. Zu den Vorteilen dieser Plattform zählen laut der Autorin vor allem das einfache Importieren von Inhalten, das Erreichen zusätzlicher Leser und die Angabe der benötigten Lesezeit.
Allerdings ist es so, dass durch die dort eingestellten Artikel vor allem der Traffic von Medium profitiert. Links oder andere Offsite-Signale für die eigene Webseite werden dadurch nicht generiert. Man kann lediglich einen Canonical-Link angeben, der auf die eigene Seite zeigt. Damit wird verhindert, dass der Artikel auf Medium den Artikel auf der eigenen Webseite in den Google-Ergebnissen verdrängt.
Illyes schrieb im Hinblick auf Medium auf Twitter, er verstehe nicht, warum man die Plattform nutzen solle, anstatt Inhalte auf der eigenen Seite zu veröffentlichen:
Als Begründung gab er an, dass durch die Veröffentlichung von Inhalten auf anderen Seiten eben diese anderen Seiten profitieren würden. Man selbst erhalte weniger als sonst:
In der sich daraus entwickelnden Diskussion ging es anschließend auch um AMP-Seiten. In diesem Zusammenhang kann man auch Google durchaus vorwerfen, von den Inhalten anderer besonders zu profitieren, denn normalerweise werden AMP-Seiten aus dem Google-Cache ausgeliefert und sind eng in die Google-Umgebung eingebunden.
Illyes entgegnete, es gebe verschiedene Möglichkeiten, AMP-Seiten zu cachen:
Diese Diskussion wirft die Frage auf, welche Strategie für die Veröffentlichung von Artikeln gewählt werden sollte: Ist es besser, dafür nur die eigene Webseite zu verwenden, oder kann es Vorteile bringen, Content- und News-Aggregatoren mit einzubeziehen?
Hier gilt es zu differenzieren. Es sollte betrachtet werden, ob es auf einer Plattform die Möglichkeit gibt, Links zur eigenen Seite zu setzen. Diese Links können auch als "nofollow" gestaltet sein, denn es geht hier um die Erzeugung von zusätzlichem Traffic und nicht um die Stärkung der Seite durch den Aufbau von Backlinks. Es muss sichergestellt sein, dass die Seite des Urhebers direkt von den eingestellten Inhalten profitieren kann. Ein positives Beispiel dafür sind die News-Seiten bei Xing: Hier können die Artikel jeweils mit der Webseite, von der sie stammen, verlinkt werden.
Content-Plattformen bringen darüber hinaus tatsächlich den Vorteil, zusätzliche Nutzer anzusprechen, die man mit der eigenen, kleineren Webseite nicht erreichen würde. Plattformen wie LinkedIn, Xing oder auch Facebook Instant Articles bieten ein riesiges Potential.
Wie bei der Wahl der sozialen Netzwerke, die man zum Publizieren und Teilen von Inhalten nutzt, sollte man also auch bei den Content- und News-Aggregatoren genau hinschauen und abwägen, welche Vorteile und welche Risiken mit deren Verwendung verbunden sind.
SEO-Newsletter bestellen