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LinksLink Inversion beschreibt die Übernahme von Backlinks durch Seiten mit höherer Autorität von anderen Seiten, auf denen sich die gleichen Inhalte befinden. Auf diese Weise lassen sich Backlinks auf indirekte Weise erzeugen, ohne dass diese direkt auf die Zielseite gesetzt sein müssen.

Ein faszinierender Ansatz zum Aufbau von Backlinks ist die sogenannte Link Inversion - ein Begrif, der vom australischen SEO Dan Petrovic geprägt wurde. Das Prinzip ist recht einfach: Angenommen, bestimmte Inhalte befinden sich auf mehreren Webseiten mit unterschiedlicher Autorität. Google wird diese mehrfach vorhandenen Inhalte als Duplicate Content identifizieren und eine der Seiten als Canonical festlegen, das heißt als die Seite, die in den Suchergebnissen an vorderster Stelle für die betreffenden Inhalte erscheint. In den meisten Fällen wird Google dabei die Seite mit der größeren Autorität wählen. Das wirklich Faszinierende dabei ist, dass Google im Zuge dieses Prozesses auch die Backlinks der verschiedenen Seiten, auf denen sich die identischen Inhalte befinden, der als Canonical festgelegten Seite zurechnet. 

Um dieses Prinzip zu verdeutlichen, soll das folgende Beispiel dienen: Auf einer kleinen Webseite wie zum Beispiel einem privaten Blog wird ein Beitrag zu einem bestimmten Thema veröffentlicht. Wenige Tage später greift eine große Nachrichtenseite dieses Thema auf. Google setzt die Nachrichtenseite als Canonical - ihr werden damit auch die eingehenden Links auf den Beitrag des Blogs zugesprochen.

 

Beispiele beweisen, dass Link Inversion funktioniert

Das scheint schwer zu glauben, wurde von Dan Petrovic aber mehrfach erfolgreich demonstriert - zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Blog des SEOs Rand Fishkin. Mehrere Beiträge des Blogs wurden kopiert und unter einer anderen Domain veröffentlicht. In der Folge erschien für entsprechende Suchanfragen die kopierte Seite in den Google-Ergebnissen. Außerdem lieferte eine "info:"-Suchanfrage nach der Originalseite die Kopie als Ergebnis.

Dass dieses Verfahren funktioniert, lässt sich auch daran erkennen, dass die betreffenden Links nach der "Übernahme" in der Google Search Console für die dominante Seite erscheinen. Zudem gelang es Petrovic, Google selbst mit Hilfe dieses Verfahrens auf den zweiten Platz der Suchergebnisse zu verweisen. Das zeigt das folgende Beispiel:

 

Google selbst kann per Link Inversion auf den zweiten Platz verwiesen werdenBild: Dejan SEO  

 

Percolator und Caffeine

Ursache dieses Phänomens ist vermutlich die Art und Weise, wie Google neue Seiten indexiert. Google hatte im Jahr 2010 vom sogenannten Map Reduce-Verfahren, das große Mengen von Webseiten stapelweise abgearbeitet hat, auf das neue System mit dem Namen Percolator (zu Deutsch: Kaffeemaschine) umgestellt. Hier findet die Indexierung iterativ, also in mehreren kleinen Runden statt. Der Vorteil ist, dass die Zeit, bis eine neue Seite indexiert wird, wesentlich verkürzt werden kann. Das Indexierungssystem, das auf Percolator basiert, ist unter dem Namen Caffeine bekannt. 

Kurz nach der Umstellung auf Percolator bzw. Caffeine gelang Petrovic zum ersten Mal die Übernahme von Links anderer Seiten per Link Inversion.

 

Kleine Seiten werden benachteiligt

Dass das Prinzip der Link Inversion noch immer funktioniert, ist bedenklich, weil es große Webseiten gegenüber kleineren Seiten und Blogs begünstigt. Oft kommt es zum Beispiel vor, dass ein Thema, das zunächst auf einem Blog behandelt wurde, von einem großen Webseite wie zum Beispiel einem Nachrichtenportal aufgegriffen wird - oftmals sogar wörtlich. Die hohe Autorität der großen Webseite führt dazu, dass diese nicht nur vor der Originalseite in den Rankings erscheint, sondern auch noch ihre Links erhält.

Damit eröffnet sich für populäre Webseiten ein attraktiver Kanal für den Aufbau von Links: Sie müssen lediglich nach passenden Inhalten kleinerer Seiten suchen und diese selbst publizieren. In vielen Fällen wird es ihnen damit gelingen, die Links dieser Seiten für sich zu verbuchen.

Google sollte hier viel stärker den Veröffentlichungszeitpunkt berücksichtigen und den Originalen ein höheres Gewicht geben.

 

Titelbild: Copyright Tobias - Fotlia.com

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

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