Die populäre Krypto-News-Site ccn.com hat durch das Google Core-Update vom Juni mehr als 70 Prozent an Sichtbarkeit verloren. Warum Google die Seite abgewertet hat, ist völlig unklar. Es zeigt sich erneut, dass Google-Updates zu existenzbedrohenden Traffic-Verlusten führen können.
Immer mehr werden die Auswirkungen des Google Core-Updates vom Juni sichtbar. Nachdem die Website der Daily Mail rund 50 Prozent an Suche-Traffic durch das Update eingebüßt hatte, gibt es nun einen weiteren prominenten Fall: Die Krypto-News-Website ccn.com hat mehr als 70 Prozent an Sichtbarkeit verloren. Das führte laut dem Unternehmen zu einem Rückgang der täglichen Erlöse um rund 90 Prozent.
Auch einige andere Websites, die sich mit Kryptowährungen beschäftigen, haben durch das Google-Update verloren. Das könnte darauf hindeuten, dass auch dieses Mal wieder sogenannte YMYL- ("Your Money, Your Life")-Websites betroffen sind. Diese waren schon bei früheren Core-Updates im Fokus gestanden. Bei YMYL-Websites, auf denen es zum Beispiel um Finanzen, Rechtliches oder Gesundheitsthemen geht, achtet Google besonders auf die Faktoren "EAT", was für "Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness" steht, also um Erfahrung, Maßgeblichkeit und Vertrauenswürdigkeit.
Allerdings handelt es sich im Fall von ccn.com um eine Website, die schon seit dem Jahr 2013 sehr erfolgreich und in vielen verschiedenen Ländern publiziert. Es wäre interessant zu wissen, welche konkreten Faktoren zur Abwertung durch Google geführt haben.
Die Betreiber der Website fordern von Google, zukünftig besser über große Updates zu informieren. Konkret verlangen sie von Google,
- drei Monate im Voraus über größere Updates zu informieren, um den Webmastern die Möglichkeit zu geben, sich darauf einzustellen und mögliche Verbesserungsmaßnahmen vorzunehmen,
- Nachrichtenorganisationen zu benachrichtigen, deren Suche-Traffic um mehr als 20 Prozent sinken könnte, und ihnen die Gründe zu erklären sowie darzulegen, was sie verbessern müssen,
- die Regierungen in den Ländern zu informieren, in denen Google die führende Suchmaschine ist, und es ihnen zu ermöglichen, Task Forces zu bilden, die sich um die Bewahrung der Demokratie, der Freiheit der Meinungsäußerung, der Presse- und Informationsfreiheit kümmern.
Solange Google-Updates so wenig transparent sind wie bisher und eine solch große Auswirkung auf die Informationsverteilung im Web haben, ist Kritik durchaus berechtigt. Google hat in vielen Ländern einen derart großen Einfluss, dass eine Forderung nach mehr Informationen über die Berechnung der Ergebnisse durchaus angebracht ist.
Titelbild: weyo - Fotolia.com