In einer neuen Ausgabe seines Podcasts beachäftigt sich Google mit inklusiver Sprache in der Suche. Dabei zeigt sich, dass es wohl noch etwas dauern wird, bis inklusive Begriffe in Suchanfragen und Dokumenten zu den gleichen Ergebnissen führen werden.
Inklusive Sprache befindet sich in vielen Ländern und Sprachen auf dem Vormarsch - so auch in Deutschland. Damit verbunden sind neue Wörter bzw. neue Wortvarianten, die sich teilweise bisher nicht verwendeter Schreibweisen bedienen. Beispiele dafür sind das Gendersternchen in der deutschen oder der Point Median in der französischen Sprache.
Für Suchmaschinen wie Google ist das eine Herausforderung, denn sie müssen die Bedeutung der neuen Wörter und Wortformen verstehen. Wie Google mit inklusiver Sprache umgeht, darum geht es in der neuen Ausgabe von Googles SEO-Podcast "Search Off the Record".
Dabei zeigt sich eines: Ein Patentrezept für inklusive Sprache scheint es bei Google noch nicht zu geben. John Müller nennt im Podcast drei Ansätze:
- Indexierung: Hier können durch Entfernen von Interpunktionen sowie durch Erweiterung von Wörtern zusätzliche Versionen von Wörtern abgedeckt werden, um auf diese Weise Suchanfragen und passende Dokumente zusammenzubringen.
- Ranking: Eingebene Suchanfragen können erweitert werden, indem zum Beispiel Abkürzungen, Synonyme und unterschiedliche Wörter genutzt werden. Auf diese Weise erweitert sich die Bandbreite für die jeweiligen Suchanfragen, die Google erkennen kann. Die dafür zuständigen Systeme laufen laut John Müller automatisch. Google kann auf diese Weise neue Synonyme für Suchanfragen erkennen.
- Entitäten: Das Verstehen von Entitäten in Inhalten, Suchanfragen und Attributen aus den Inhalten, die Google online findet, hilft ebenfalls dabei, Googles Verständnis für neue Schreibweisen zu erweitern. Allerdings funktioniere das noch nicht immer. Als Beispiel dafür nannte Müller den Begriff "Second Lady" in den USA - klassischerweise die Bezeichnung für die Frau des Vizepräsidenten. Weil derzeit aber eine Frau dieses Amt bekleidet und sie mit einem Mann verheiratet ist, passt diese Bezeichnung nicht. Diese Ungleichheit müsse sowohl in der Sprache als auch in Googles Systemem berücksichtigt werden.
Bis zur Gleichstellung inklusiver Sprache in der Suche wird es wohl noch dauern
All das ist jedoch nicht neu. Spezielle Ansätze für den Umgang der Suche mit inklusiver Sprache werden im Podcast nicht genannt. Und die beschriebenen Mechanismen benötigen Zeit. So kann es dauern, bis Google neue Synonyme erkennt und damit zum Beispiel Wörter mit Gendersternchen genauso behandelt wie Wörter ohne diese Erweiterung.
Eine große Herausforderung für Google besteht darin, dass Inklusivität in jeder Sprache anders ausgestaltet ist. So wird es vermutlich vor allem in weniger verbreitenen Sprachen länger dauern, bis es eine Gleichstellung inklusiver Sprache in der Suche geben wird.