Google hat verschiedene Websites abgewertet, möglicherweise, weil diese gegen die Site Reputation Abuse Policy verstoßen haben könnten. Betroffen sind die Affiliate-Bereiche mehrerer großer US-Websites.
Um Googles neue Spam Policy gegen den sogenannten Site Reputation Abuse ist es in letzter Zeit recht ruhig geworden. Dahinter verbirgt sich eine Methode, mit der die Stärke großer Websites oder Domains von Drittanbietern genutzt wird, die dort ihre Inhalte platzieren und damit von guten Rankings zu profitieren. Natürlich haben auch die Betreiber der Websites selbst einen Nutzen davon, wenn sie sich für die Platzierung der Inhalte kompensieren lassen.
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Google hatte die Spam Policy gegen Site Reputation Abuse am 5. Mai dieses Jahres in Kraft gesetzt. In der Folge hatte Google gegen einige Websites manuelle Maßnahmen verhängt. Was bisher aber noch ausstand, war die Aktivierung algorithmischer Maßnahmen gegen betreffende Inhalte.
Nun sieht es so aus, als könnte Google mit entsprechenden Änderungen begonnen haben. Dafür spricht, dass die Bereiche einiger großer Websites, auf denen sich Affiliate Content befindet, in den letzten Wochen starke Verluste bei Sichtbarkeit und Rankings hinnehmen mussten. Nach einem Bericht von Glenn Gabe, der sich verschiedene Beispiele angesehen hat, verlor zum Beispiel Forbes Advisor zum 25. September deutlich.
Forbes Advisor und weitere Verzeichnisse, die unterhalb der Domain forbes.com laufen, gehören zu Forbes Marketplace, einem von Forbes unterschiedlichen Unternehmen. Zu Forbes Marketplace gehört zum Beispiel auch Forbes Health, das ebenfalls in einem Verzeichnis unterhalb von forbes.com läuft und das zuletzt ebenfalls deutliche Verluste der Sichtbarkeit hinnehmen musste.
Ebenfalls starke Verluste gab es für APNews Buyline. Auf dieser Website wird beschrieben, dass der dort veröffentlichte Content von Taboola.com Ltd. in Übereinstimmung mit den redaktionellen und inhaltlichen Richtlinien von AP sowie unter Aufsicht von AP erstellt werde:
"AP Buyline content is created by Taboola.com Ltd. in accordance with AP’s editorial and content guidelines and under the supervision of AP Staff."
Am 25. September, also an dem Tag, zu dem die Suchtbarkeitsverluste bei manchen der betroffenen Websites begannen, hatte Google die Spam Policy gegen Site Reputation Abuse konkretisiert. Dort wird von "Close Oversight" als Voraussetzung für First Party Content gesprochen. Close Oversight ist dann gegeben, wenn die Betreiber der Website Unique Content selbst erzeugen - entweder durch eigene Mitarbeiter oder durch Freelancer. Close Oversight ist nicht gegeben, wenn Dienste von Drittanbietern in Anspruch genommen werden, die sich darauf konzentrieren, Content zu verteilen in der Absicht, die Rankings zu manipulieren:
"Close oversight or involvement is when the first-party hosting site is directly producing or generating unique content (for example, via staff directly employed by the first-party, or freelancers working for staff of the first-party site). It is not working with third-party services (such as "white-label" or "turnkey") that focus on redistributing content with the primary purpose of manipulating search rankings."
Auch andere SEOs haben Verluste bei den Affiliate-Bereichen verschiedener Websites beobachtet - so zum Beispiel Lily Ray:
Die Entwicklungen sind übrigens nicht auf die USA begrenzt. So gibt es zum Beispiel auch eine deutsche Version von Forbes Advisor. Diese hat im selben Zeitraum ebenfalls deutlich an Sichtbarkeit verloren:
Handelt es sich bei den betrachteten Websites um Einzelfälle, gegen die Google manuelle Maßnahmen verhängt hat, oder hat Google wirklich damit begonnen, algorithmisch gegen Site Reputation Abuse vorzugehen? Gegen Letzteres spricht, dass Google immer wieder betont hat, eine solche Änderung anzukündigen. Eine solche Ankündigung gab es bisher jedoch nicht. Möglicherweise testet Google derzeit einige Änderungen, bevor es dann irgendwann zu einem umfassenden Update kommen wird.