Google ist seit einiger Zeit in der Lage, Javascript von Webseiten zu interpretieren. Doch nicht immer entspricht das Ergebnis den Wünschen. In einem aktuellen Fall im Google Webmaster Help-Forum geht es um eine Website, deren Unterseiten nur teilweise korrekt in den Google-Index aufgenommen wurden.
Die Interpretation von Javascript durch Google bei AJAX-basierten Webseiten gibt es schon seit einiger Zeit und gehört inzwischen zur Normalität. Manchmal kann es jedoch zu Problemen kommen. Ein Beispiel dafür zeigt ein aktueller Fall im Google Webmaster Help-Forum.
Der konkrete Fall
Die betroffene Webseite ist eine Gen-Datenbank, die wie eine Suchmaschine bedient werden kann. Diese besteht aus nur einer einzigen Seite, deren Inhalte komplett mit Hilfe von Javascript dargestellt werden. Dabei kommt das Open-Source-Framework AngularJS von Google zum Einsatz. Solche Konstruktionen sind in der heutigen Zeit nichts Ungewöhnliches mehr.
Der Webmaster der Webseite fragt im Thread, warum nicht alle Unterseiten von Google korrekt interpretiert und in den Index aufgenommen wurden. Bei einigen Seiten wurde das Javascript nicht ausgeführt; statt der Inhalte erscheinen die entsprechenden Methoden in den Suchtreffern. Versuche per Google Webmaster Tools, mit denen man die Interpretation der Seiten durch Google testen kann, sind dagegen allesamt erfolgreich verlaufen.
Mögliche Ursachen
In den folgenden Antworten im Thread werden einige Erklärungsversuche für dieses Verhalten geliefert:
- Es kann ein Zusammenhang zwischen der Crawling-Rate und den Ergebnissen bestehen. Je größer die Zahl der gecrawlten Seiten, desto eher könne es zu Fehlern kommen. Die Ursache für ein solches Verhalten ist oftmals schlicht die Überlastung des Servers, der das Javascript ausführt.
- Die Komplexität des Javascripts sei dagegen auszuschließen, da dieses von Googles eigenem Javascript-Framwork AngularJS stamme.
- Es wird empfohlen, für jede Seite eine vorberechnete Seite bereitzustellen und diese per Sitemap anzugeben. Zusätzlich muss noch ein Canonical-Link auf die bevorzugte Seite gesetzt werden.
- John Mueller von Google Schweiz rät dazu, die URLs der eingebetteten Inhalte zu überprüfen. Falls es hier zu fehlerhaften Verlinkungen komme, müsse man - wie bei normalen Links auch - entsprechende Redirects einrichten.
Die tatsächliche Ursache für das im Thread beschiebene Problem konnte bis jetzt nicht vollständig geklärt werden. Die Diskussion zeigt jedoch, welche Schwierigkeiten es bei der Indexierung von reinen Javascript-Webseiten geben kann. Deren Zahl dürfte sich zukünftig aufgrund der wachsenden Ansprüche an Dynamik und Individualisierung der Inhalte noch erhöhen.
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