Google wird bald Webseiten via HTTP/2 crawlen können. Zum Ende dieses oder zum Anfang des kommenden Jahres soll es soweit sein. Das bringt Vorteile für Webseitenbetreiber und auch für Google selbst.
HTTP/2 ist erst das zweite Major Release des HTTP-Protokolls, das bei der Übertragung von Webseiten im World Wide Web zur Anwendung kommt. HTTP/2 wird Nachfolger des HTTP 1.1-Protokolls, das aus dem Jahr 1997 stammt. Basis für HTTP/2 ist zu großen Teilen SPDY, ein Protokoll, das von Google vorangetrieben wurde. Zu den wichtigsten Verbesserungen von HTTP/2 gegenüber seinem Vorgänger zählen
- die Komprimierung von HTTP-Headern,
- Server-Push-Technologie (Anstoßen von Updates durch den Server, wenn neue Daten vorliegen),
- Beheben des Head-of-Line-Blocking-Problems (ein Datenpaket stoppt die Übertragung nachfolgender Datenpakete),
- Paralleles Laden mehrerer Seitenelemente über eine TCP-Verbindung.
Derzeit kann Google noch keine Webseiten crawlen, die ausschließlich über HTTP/2 angeboten werden, wie Johannes Müller im aktuellen Webmaster Hangout zugibt. Allerdings sei mit einer Unterstützung von HTTP/2 für das Ende dieses oder den Anfang des kommenden Jahres zu rechnen:
"[...] So if your website is only accessible via HTTP/2, that's the next version of HTTP, then we wouldn't be able to crawl it. We are working on that. I suspect that it will be ready by the end of this year or early next year."
Die Umstellung auf HTTP/2 wird sich mittelfristig sowohl für Webseitenbetreiber als auch für Google lohnen: Für Google, weil durch die zusätzliche Datenkomprimierung und die beschleunigte Übertragung der Daten wertvolle Ressourcen für das Crawlen von Webseiten frei werden. Für Webseitenbetreiber ist HTTP/2 interessant, weil sich dadurch die Ladezeit vermindern kann, was wiederum den Nutzern und auch dem Ranking in den Ergebnissen der Suchmaschinen zugute kommen sollte.