Mit dem gestrigen Rollout von Googles Penguin-Update werden sich einige Dinge ändern: Separate Penguin-Updates wird es nicht mehr geben, Änderungen werden schneller greifen, und die Effekte werden anders dosiert.
Lange hat es gedauert, und gestern war es endlich soweit: Google hat das erwartete Penguin-Update mit der Version 4.0 ausgerollt. Es wird gleichzeitig das Letzte seiner Art gewesen sein.
Der Grund dafür ist, dass Penguin ab sofort Teil des Core-Algorithmus ist. Das bedeutet, dass Google anstelle von diskreten Versionen für einzelne Updates zukünftig kontinuierliche Anpassungen durchführen wird.
Es wird also häufigere, dafür kleinere Updates geben, die außerdem nicht mehr einzeln angekündigt werden.
Änderungen greifen schneller
Der Vorteil (oder auch Nachteil) der Umstellung besteht darin, dass Google Änderungen schneller erkennen und drauf reagieren kann. Schlechte Links können zu einer umgehenden Abwertung einer Seite führen. Dafür besteht auf der anderen Seite die Chance, dass Verbesserungen wie das Entfernen oder Abwerten von schlechten Links zu einer frühzeitigen Erholung der Seite führen können.
Sind die Effekte von Penguin 4.0 bereits sichtbar?
Bisher halten sich die beobachteten Effekte des Updates in Grenzen. Moz berichtet beispielsweise nur von geringen Schwankungen auf den SERPs. Das lässt sich unter anderem damit erklären, dass im Zuge des Updates der komplette Index erneuert und aktualisiert werden muss, was mehrere Tage dauern kann.
Erste Anzeichen für Bewegungen auf den Suchergebnisseiten gibt es dagegen bei SEO Wetter:
Für den heutigen Samstag sieht man einen deutlichen Ausschlag, und auch für morgen werden starke Turbulenzen erwartet. Spannend wird morgen der Blick auf die Veränderungen bei den Sichtbarkeitswerten sein, denn viele Tools wie zum Beispiel Searchmetrics liefern morgen neue Daten.
Dosierung der Penguin-Auswirkungen nun feiner
Google schreibt im Blogbeitrag zum Penguin-Update, der Algorithmus werte Spam jetzt ab, indem das Ranking auf Basis von Signalen angepasst werde. Das ist aber nicht unbedingt so zu verstehen, dass Google jetzt einzelne Unterseiten anstelle der kompletten Webseite abwerten kann. Was genau unter der "feineren Granularität" zu verstehen ist, beschreibt Google so:
"No, it means it affects finer granularity than sites. It does not mean it only affects pages"
Disavow von Links noch nötig?
Im vergangenen Jahr hatte es Spekulationen darüber gegeben, ob Google mit dem Update von Penguin nicht einfach schlechte Links ignorieren und nur noch die wertvollen Links berücksichtigen würde. Das würde bedeuten, dass das manuelle Abwerten von Links per Disavow-Tool nicht mehr nötig wäre.
Dieser Möglichkeit erteilt Google in Person von Johannes Müller eine Absage. Auf Twitter schreibt er, es gebe keine Änderungen bezüglich des Einsatzes von Disavow. Man solle das Tool jedoch mit Bedacht einsetzen.
Fazit
Penguin macht Google berechenbarer, denn Änderungen bei den Links einer Webseite zeigen nun schneller Wirkung.
Ansonsten ändert sich nicht viel: Die alten Richtlinien zum Aufbau von Links behalten ihre Gültigkeit.
Spannend wird zu beobachten sein, wie groß die Effekte des letzten Updates sein werden. Die nächsten Tage werden vermutlich für viele Webseitenbetreiber spannend sein.
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