Ein neues Google-Patent beschreibt, wie sogenannte 'Quality Visits' von Ladengeschäften und anderen Orten als Rankingfaktor genutzt werden können. Wiederkehrende Besuche sind damit ein Ansatz, der nicht nur in Bezug auf Website-Visits als Kriterium für Google in Frage käme.
Google ist in der Lage, nicht nur das Sucheverhalten der Nutzer zu überblicken. Durch die Ortungsfunktion der Smartphones weiß Google auch, wohin sich die Menschen bewegen und welche Orte sie aufsuchen - zumindest, wenn die Nutzer in die Erfassung ihrer Bewegungsdaten eingewilligt haben. Das ermöglicht es Google zum Beispiel, die Verweildauer der Nutzer an verschiedenen Orten zu bestimmen. Nutzer können sich anhand dieser Daten auf wahrscheinliche Wartezeiten einstellen.
Durch die Kombination dieser Daten bietet sich Google die Möglichkeit, physische Orte und die mit ihnen verbundenen Online-Präsenzen wie Websites abzugleichen. Das kann beispielsweise dazu verwendet werden, das Sucheverhalten der Nutzer mit ihren Aufenthaltsorten abzugleichen.
Genau hier setzt ein neues Google-Patent an, das sogenannte "Quality Visits" als Rankingfaktor beschreibt. In der Zusammenfassung des Patents heißt es:
"The response of a computer to a query associated with a physical location may be controlled using a quality visit measure that is based at least in part on the number and/or frequency of repeat visits by one or more individuals to that physical location."
Besuche eines physischen Ortes durch eines oder mehrere Individuen können als Indikator für die Popularität dieses Ortes verwendet werden, wobei wiederholte Besuche sich auf die Bewertung der Qualität der Besuche insgesamt auswirken können:
"In this manner, data related to visits by one or more individuals to a physical location may be used as an indication of the popularity of that location, with the incidences of repeat visits used to effectively incorporate the “quality” of visits into the popularity indication."
Durch das Einbeziehen physischer Besuche sollen relevantere Suchergebnisse geliefert werden:
"For example, in some implementations the determination of such data and/or a quality visit measure may improve the accuracy of information that is identified as relevant to the query and/or provide information with an appropriate prominence to increase the likelihood that the information will be consumed in response to the query."
Als entscheidend wird dabei die Anzahl wiederkehrender Besucher dargestellt. Daraus lässt sich schließen, ob die Besucher mit dem Ort zufrieden waren. Auch mitgebrachte Freunde oder Besuche auf Basis von Empfehlungen können gewertet werden. Orte, die viele solcher Quality Visits für sich verzeichnen, könnten in Form besserer Rankings profitieren.
Doch nicht nur tatsächliche Besuche ermöglichen Google solche Auswertungen. Als weitere Datenquellen kommen zum Beispiel Geo-Daten von veröffentlichten Fotos, geteilte Beiträge in sozialen Netzwerken oder Log-Ins in WLAN-Hotspots in Frage.
Ob und wann Google diese Art von Rankingfaktor verwenden wird, lässt sich nicht voraussagen. Die Wahrscheinlichkeit dafür dürfte aber recht hoch sein, denn Google verfügt über die nötigen Daten und hat durch sie die Möglichkeit, die Suchergebnisse am tatsächlichen Verhalten der Nutzer auszurichten.
Im Gegensatz zu Visits und wiederkehrenden Besuchen auf Websites wären Quality Visits an physischen Orten außerdem weniger leicht manipulierbar, was ebenfalls für einen solchen Rankingfaktor spricht.
Vielen Dank an Bill Slawski
Titelbild: Copyright Rwaf8 - Fotolia.com
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