Die amerikanischen Wissenschaftler Robert Epstein und Ronald E. Robertson haben in einem Experiment den Einfluss von Suchergebnissen auf Präferenzen potentieller Wähler untersucht. Nach Meinung der Autoren wird dabei deutlich, dass eine grundlegende Beeifnlussung möglich ist, ohne dass die betreffenden Personen dies bemerken.
In einem Doppelblindversuch wurden drei Gruppen ausgewählter Personen jeweils Webseiten und Suchergbnisse von tatsächlichen Wahlen zun den Wahlen des australischen Prmierministers im Jahr 2010 angezeigt. Die Wirkung von manipulierten Rankings in den Suchergebnissen war deutlich: Die Vorlieben veränderten sich jeweils durch die Manipulation der Ergebnisse in Richtung der begünstigten Kandidaten. Die meisten der Versuchspersonen bemerkten die Manipulationen nicht. Durch zusätzliche Anpassungen ließ sich in zwei weiteren Experimenten die Zahl derjeniger, welche die Manipulationen nicht erkannten, noch weiter erhöhen. Hierbei wurden kleine Änderungen an den Rankings vorgenommen, in dem einzelne Ergebnisse vertauscht wurden.
Eine These der Autoren lautet: Durch die unbewusste Beeinflussung per Suchergebnisse falle es den Menschen schwerer, sich dagegen zur Wehr zu setzen als bei offensichtlichen Beeinflussungsversuchen.
Weiterhin stellten die Autoren fest, dass es eine Wechselwirkung gibt: Bevorzugte Kandidaten erreichen in der Regel bessere Rankings in den Suchergebnissen, von denen dann wiederum ihre Popularität profitiert.
Die Autoren sehen eine potentielle Gefahr dadurch, dass es auf dem Suchmaschinenmarkt - im Gegensatz zu anderen Feldern, auf denen Kandidaten gegeneinander antreten und um Aufmerksamkeit kämpfen - kaum Wettbewerb gibt. Dadurch könnten mit der Zeit die Mechanismen unterlaufen werden, die offene und freie Wahlen gewährleisten sollen.
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