Google wird wieder Tweets in den Suchergebnissen anzeigen. Doch welche Ranking-Signale kommen dabei zum Einsatz? Die meisten davon werden wohl von Twitter selbst stammen.
Bereits Anfang Februar war bekannt geworden, dass Google wieder Tweets in seine Suchergebnisse einbinden wird. Google erhält dazu direkten Zugriff auf Twitters Firehose-Schnittstelle und kann auf sämtliche Tweets sowie Interaktionen zugreifen.
Google verwendet für das Ranking seiner Suchergebnisse eine große Zahl von Einflussfaktoren. Die Frage ist, nach welchen Kriterien Google die Tweets einstufen wird. Dazu hilft ein Blick auf originäre Twitter-Signale (Quelle: Search Engine Land):
Trendstärke
Dieses Signal wird mit großer Wahrscheinlichkeit einen bedeutenden Einluss auf das Ranking der Tweets bei Google erhalten. Dabei wird registriert, wie häufig bestimmte Keywords oder Hashtags über die Zeit verwendet werden. Gibt es beispielsweise einen plötzlichen Anstieg des Aufkommens wie bei plötzlichen Ereignissen (Erdbeben, Tod einer prominenten Person etc.), oder ist der Verlauf eher konstant?
Tweetstärke
Betrachtet werden die Reaktionen auf einen bestimmten Tweet: Wie häufig findet eine Interaktion der Nutzer mit dem Tweet statt (Klicks, Einstufung als Favorit, Retweets, Video-Views)? Betrachtet wird auch, wie oft ein Tweet im Feed der Twitter-Nutzer erscheint. Dies dürfte jedoch keinen direkten Einfluss auf das Ranking nehmen, sondern eher als Berechnungsgrundlage für die relative Häufigkeit von Klicks, Retweets etc. dienen.
Nutzerstärke
Kennzahlen desjenigen, der den Tweet abgesetzt hat, umfassen die Zahl seiner Follower und das Verhältnis zwischen Followern und Gefolgten. Einfluss nimmt auch die Reputation der Follower des Nutzers. Außerdem dürfte eine Rolle spielen, wie häufig ein Nutzer erwähnt und in wie viele Listen er aufgenommen wurde.
Link- oder Seitenstärke
Dieses Maß geht als einziges über die bestehenden Twitter-Kennzahlen hinaus. Es wird betrachtet, wie viele Klicks und Links aus Twitter heraus auf eine externe Seite zeigen. Auch hier dürfte der zeitliche Verlauf eine Rolle spielen: Wie stark konzentriert sich das Link- und Trafficaufkommen auf eine bestimmte Periode? Diese Einflussfaktoren wirken sich dann nicht auf die Tweets, sondern auf die organischen Rankings der Ziel-Webseite aus.
Fazit
Die genannten Rankingfaktoren werden mit ziemlicher Sicherheit für die Ausspielung von Tweets zum Einsatz kommen. Das hat zwei Gründe: Erstens stehen diese per Firehose-API zur Verfügung (mit Ausnahme der Link- bzw. Seitenstärke), und zweitens handelt es sich um inzwischen bewährte Rankingfaktoren bei Twitter.
Denkbar ist lediglich, dass Google weitere Kriterien finden wird, nach denen Tweets bewertet werden. Wie das Ergebnis letztendlich aussehen wird, bleibt abzuwarten.