Das Durchführen von Link-Audits verbunden mit dem Abwerten zweifelhafter Links ist laut Google meistens unnötig, weil die Algorithmen sehr gut in der Lage sind, entsprechende Links zu ignorieren. Wer sich in der Vergangenheit unzulässiger Techniken beim Linkaufbau bedient hat, sollte dagegen über ein Link-Audit nachdenken.
Das Überprüfen und Abwerten von Backlinks im Rahmen sogenannter Link-Audits ist ein aufwändiger Vorgang. Größere Webseiten verfügen meist über Tausende von Backlinks. Diese einzeln durchzugehen, ist kaum möglich. Alternativ kann man auf passende Tools zurückgreifen, die eine automatisierte Bewertung der Links anhand bestimmter Kriterien durchführen und die Links in verschiedene Risikogruppen aufteilen. Die Nutzung solcher Tools ist jedoch in der Regel sehr kostspielig.
Diesen Aufwand kann man sich laut Google-Mitarbeiter Gary Illyes in den meisten Fällen sparen, weil Googles Algorithmen Links von zweifelhaften Webseiten gut erkennen und irgnorieren können. Auf der Konferenz "Brighton SEO" sagte Illyes zum Thema Link-Audits (Übersetzung Red.):
"Ich persönlich glaube nicht, dass Link-Audits sehr oft sinnvoll sind, weil wir sehr gut darin sind, Links zu ignorieren. Wenn wir erkennen, dass die Links auf organische Weise entstanden sind, ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir eine Seite mit einer manuellen Maßnahme dafür abstrafen. Und wenn Eure Links von Penguin ignoriert werden, braucht Ihr Euch ebenfalls nicht darum zu kümmern. Ich betreibe meine eigene Seite, die etwa 100.000 Besuche pro Woche verzeichnet. Die Seite gibt es seit inzwischen vier Jahren, und ich verfüge über kein Disavow-File. ich weiß nicht einmal, wer Links auf mich gesetzt hat."
Demzufolge muss man sich als Webseitenbetreiber in der Regel nicht um das Abwerten von Links kümmern. Das gilt jedoch nicht für Webseiten, für die im großen Stil Links in einer Weise aufgebaut wurden, die Googles Richtlinien widerspricht, wie zum Beispiel durch Linktausch oder das Setzen von "dofollow"-Links in Widgets.
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