Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine Mehrheit der Nutzer bezahlte Google-Anzeigen nicht von organischen Suchergebnissen unterscheiden können. Ein Google-Mitarbeiter widerspricht diesen Ergebnissen.
Bereits im Jahr 2016 hatte eine Studie ergeben, dass mehr als 50 Prozent der Nutzer nicht in der Lage waren, bezahlte Suche-Anzeigen von organischen Suchergebnissen zu unterscheiden. Diese Ergebnisse bestätigte eine weitere Studie aus dem Jahr 2018: Ganze 57 Prozent gaben an, Google-Anzeigen nicht als solche zu erkennen.
Ein recht eindeutiges Resultat, wie man glauben sollte. Paul Haar, Software Engineer bei Google, widersprach den Ergebnissen dennoch. Zumindest nach allem, was er gesehen habe, könne er das nicht bestätigen, schrieb Haar per Twitter. Außerdem würden sowieso die meisten Suchergebnisseiten ohne Anzeigen ausgespielt, und die Anzeigen seien als solche gekennzeichnet:
Doch liegt es überhaupt im Interesse Googles, dass bezahlte Anzeigen als solche erkannt werden können? Betrachtet man einmal die Entwicklung der Kennzeichnung von Anzeigen auf den Google-Ergebnisseiten, entsteht eher der Eindruck, dass die Unterschiede zwischen Anzeigen und organischen Treffern immer mehr reduziert wurden. Waren die Anzeigen anfangs sogar noch farblich hinterlegt, muss man inzwischen schon genau hinsehen, um sie zu erkennen:
Inzwischen wurde das "Anzeige"-Label nochmals angepasst und fällt noch weniger auf:
Auch die Auswahl der Anzeigen findet so statt, dass ein Unterschied zu den organischen Ergebnissen oftmals schwerfällt. Häufig findet man bestimmte Suchergebnisse sowohl als bezahlte Anzeige als auch in Form eines organischen Treffers. Das ist positiv im Sinne der Relevanz der Anzeigen, vermindert aber die Transparenz für diejenigen, die sich mit den Google-Ergebnissen weniger gut auskennen.
Insgesamt muss festgestellt werden, dass die Erkennbarkeit der Anzeigen mit der Zeit sicherlich nachgelassen hat. Nur wer sich mit Google auskennt, weiß bezahlte Anzeigen von organischen Treffern zu unterscheiden.