Eine der vielleicht wichtigsten Änderungen der letzten Monate in Bezug auf die Suchmaschine Google hat gerade stattgefunden: Die Darstellung der Webtreffer wurde deutlich verbreitert. Betroffen sind vor allem dienigen, die sich um die optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raums auf den Suchergebnisseiten bemühen, also SEOs und Anbieter von SEO-Tools.
Um gleich mit den Letztgenannten zu beginnen: Auf die zahlreichen Anbieter von automatischen SEO-Auswertungen und Onpage-Tools kommt einiges an Aufwand zu. So stieg zum Beispiel durch die jetzt breiteren Suche-Snippets die Zahl der verfügbaren Zeichen im Titel von vormals 55 bis 60 auf jetzt bis zu 70. Gleichzeitig lassen sich auch in der Description mehr Zeichen unterbringen: Statt 155 werden es zukünftig bis zu 175 Zeichen sein. All das muss in den automatischen Auswertungen berücksichtigt werden.
Ähnliches gilt natürlich auch für die SEO-Dienstleister und -Agenturen. Sie müssen ihre Analysen entsprechend anpassen und die neuen Bedingungen berücksichtigen. Im Grunde muss das auch rückwirkend gelten: Bereits durchgeführte Beratungen und Optimierungen, die noch auf Basis der alten Zahlen stattgefunden haben, sind inzwischen obsolet. Ganz so dramatisch ist das natürlich nicht, denn eine zuvor bereits optimierte Seite dürfte auch jetzt noch gut dastehen.
Mehr Ergebnisse im sichtbaren Bereich
Die Änderungen betreffen aber nicht nur Titel und Description, sondern das gesamte Bild der Suchergebnisseite. Durch die Verbreiterung sinkt zunächst einmal die vertikale Ausdehnung, was bei einer gleichbleibenden Zahl der Ergebnisse zur Folge hat, dass mehr Treffer ohne Scrollen ("Above the Fold") zu sehen sind. Das dürfte viele freuen, die sich über die Aufstockung von drei auf maximal vier Anzeigen oberhalb der organischen Suchergebnisse geärgert hatten. Somit haben auch Treffer jenseits der Top-Vier oder Top-Fünf gute Chancen auf einen Klick.
Auch Local SEO und AdWords betroffen
Auch für die lokalen Suchergebnisse gibt es Änderungen. Wie man am folgenden Beispiel sehen kann, wächst nicht nur die Breite der Boxen, sondern es werden auch mehr Informationen dargestellt. Statt einer vierzeiligen Anzeige umfassen die Informationen jetzt fünf Zeilen pro Snippet. Hinzugekommen ist eine Description unterhalb des Unternehmensnamens.
Insgesamt dürfte durch die Änderung die Aufmerksamkeit, welche die Treffer in der Hauptspalte erhalten, gegenüber den Informationen in der rechten Spalte ein wenig zunehmen. In der rechten Spalte werden beispielsweise Informationen aus dem Knowledge Graph angezeigt. Ads dagegen werden seit Februar dort nicht mehr ausgespielt.
Anzeigen aus Google AdWords erscheinen nur noch ober- und unterhalb der Webtreffer. Und auch hier gab es Änderungen, denn die Breite der angezeigten Ads wurde ebenfalls entsprechend erhöht, wie das folgende Beispiel zeigt.
Dies wiederum bringt Google sicherlich den einen oder anderen Klick mehr und damit weitere Einnahmen.
Handlungsempfehlungen
Wie bei den meisten Updates gilt auch hier: cool bleiben! Trotz der potentiellen Tragweite der Änderungen gibt es keinen unmittelbaren Handlungsbedarf - erst recht nicht, wenn eine Seite bereits auf die vormals geltenden Bedingungen optimiert wurde. Wenn eine Seite beispielsweise eine Description mit der Länge von 155 Zeichen hat, muss diese nicht unbedingt auf 170 Zeichen erweitert werden - selbst wenn das jetzt möglich wäre.
Für neue Seiten sind die erweiterten Möglichkeiten jedoch durchaus interessant. Und auch für Webmaster, die sich jetzt zu einer umfassenden Onpage-Analyse entschließen sollten, sollten die neuen Bedingungen Grundlage des Handelns sein.
Und schließlich wird es auch Local SEOs freuen, dass sie in der Local Box jetzt mehr Informationen unterbringen können. Nicht zu vergessen die AdWords-Kunden - mehr Klicks auf ihre Anzeigen sind wahrscheinlich - eine gute Platzierung der Anzeigen vorausgesetzt.
Bild © makc76 - Fotolia.com