Webseiten, die für die Darstellung auf Mobilgeräten ausschließlich auf AMP setzen, haben es zur Zeit noch schwer. Dennoch setzen vor allem größere Webseiten mobil bereits komplett auf AMP.
Das AMP-Framework bietet als größten Vorteil deutlich bessere Ladezeiten im Vergleich zur Verwendung von herkömmlichem HTML und JavaScript. Immer mehr Webseiten setzen das AMP-Framework ein - aktuell liegt die Zahl der betreffenden Domains schon bei rund 31 Millionen.
Für viele Webseitenbetreiber stellt sich die Frage, ob sie neben der Desktop- und der mobilen Version ihrer Seite auch noch eine zusätzliche AMP-Variante betreiben sollten, oder ob es beispielsweise genügt, nur noch AMP für Mobilgeräte auszuspielen. Denkbar sind die folgenden Szenarien:
- Desktop- und AMP-Version
- Responsive Seite und AMP-Version
Hier muss jeweils darauf geachtet werden, die verschiedenen Versionen der Seite untereinander zu verlinken und einen Canonical-Link von der AMP- auf die Desktop- bzw. die responsive Version zu setzen.
Bei solchen Überlegungen müssen aber einige Nachteile von AMP bedacht werden, die aktuell noch bestehen:
- Gerade im Bereich von E-Commerce-Seiten bietet AMP noch nicht alle Funktionen, die in diesem Umfeld benötigt werden, wie zum Beispiel die Anbindung aller gängigen Bezahlsysteme sowie spezielle Features und Sonderlösungen. In diesem Bereich ist allerdings gerade einiges in Vorbereitung.
- AMP stellt strenge Anforderungen an die Werbung, die auf einer Seite platziert werden kann. Noch nicht alle Werbenetzwerke sind AMP-fähig.
- Bei der Verwendung von AMP kommt in der Regel die Infrastruktur von Google zum Einsatz. AMP-Seiten werden in der Regel über Googles CDN ausgeliefert. Damit gibt man die Kontrolle über die eigenen Inhalte teilweise an Google ab.
Wohl auch aus diesem Grund hat John Müller in einem aktuellen Tweet darauf hingewiesen, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch schwierig sein könne, eine mobile Seite komplett auf AMP umzustellen:
Zwar hätten vor allem manche großen Webseiten schon komplett auf AMP umgestellt, doch sei dies noch ein schwieriger Weg.
Man sollte also überlegen, ob aktuell die Vorteile einer Umstellung wie zum Beispiel ein geringerer Pflegeaufwand verschiedener Versionen und geringe Ladezeiten die Nachteile von AMP überwiegen. Vor informationsorientierte Webseiten wie Blogs können durchaus bereits jetzt von einer Umstellung auf AMP profitieren.
Titelbild: Google
Von Christian Kunz
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