Auf internationalen Webseiten muss darauf geachtet werden, dass hreflangs, die auf andere Sprach- und Landesversionen zeigen, nur auf Canonical-URLs verweisen. Ansonsten kann es Probleme geben.
Hreflang-Verweise auf internationalen Webseiten gehören zu den kompliziertesten Gebieten der Onpage-SEO. Das liegt daran, dass hier viele Fehler geschehen können. Noch komplizierter wird es, wenn auf einer Webseite zusätzlich Canonical-Links zum Einsatz kommen, wenn es also identische Inhalte gibt, die unter verschiedenen URLs abgerufen werden können, wobei jeweils die Haupt-URL per Canonical gekennzeichnet ist.
Bei der Verwendung von hreflang gilt die Regel, dass jeweils nur auf Canonical-URLs verwiesen werden darf - ansonsten funktioniert der hreflang nicht. Das hat jetzt John Müller von Google per Twitter bestätigt:
Es folgt ein Beispiel. Auf einer Webseite, die in einer deutschen und einer französischen Version vorliegt, gebe es die folgenden URLs:
example.de/seite1.html
example.de/seite1/ --> Canonical-URL
example.fr/page1.html
example.fr/page1/ --> Canonical-URL
In diesem Fall dürfen die hreflangs nur auf die Canonical-URLs verweisen. Auf beiden Seiten wären also die folgenden Zeilen in den HTML-Code zu integrieren:
<link rel="alternate" hreflang="de" href="/example.de/seite1/" />
<link rel="alternate" hreflang="fr" href="/example.fr/page1/" />
Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch: URLs, die keine Canonical-URLs sind, sondern per Canonical-Link auf eine andere URL verweisen, dürfen keine eingehenden und ausgehenden hreflangs besitzen. Eingehende hreflangs auf Nicht-Canonical-URLs würden gegen die oben beschriebene Forderung verstoßen, dass hreflangs nur auf Canonical-URLs zeigen dürfen. Ausgehende hreflangs, die auf Nicht-Canonical-URLs platziert werden, würden zu einem anderen Problem führen: Google setzt voraus, dass es zu jedem hreflang das passende Gegenstück gibt.
Wenn es also im Beispiel ein hreflang von der deutschsprachigen Nicht-Canonical-URL
example.de/seite1.html
auf eine der URLs der französischsprachigen Seite gibt, so muss es auch umgekehrt ein hreflang geben, das von der jeweiligen französischsprachigen URL auf die deutschsprachige URL zeigt.
Im beschriebenen Fall müsste also der hreflang von der französischsprachigen URL auf die deutschsprachige Nicht-Canonical-URL verweisen, was wiederum gegen oben genannte Forderung verstieße, dass hreflangs nur auf Canonical-URLs verweisen dürfen.
Vereinfacht formuliert heißt das also: Nur URLs, die per Canonical auf sich selbst verweisen oder die nicht per Canonical auf andere URLs zeigen, dürfen eingehende und ausgehende hreflangs besitzen.
Titelbild © Cybrain - Fotolia.com